Birdy: Portraits – Albumreview

Birdy Credit Thibault Theodore

Auf ihrem fünften Album „Portraits“ begibt sich die britische Songwriterin Birdy auf die Spuren von Kate Bush und Angel Olsen

von Gérard Otremba

Birdy, bürgerlich Jasmine van den Bogaerde, ist erst 27 Jahre jung und veröffentlicht mit „Portraits“ ihr bereits fünftes Album. Schon im Kindesalter lernte sie das Klavierspiel, schrieb mit acht erste Songs, gewann mit zwölf einen Talentwettbewerb und schaffte mit 14 Jahren den Durchbruch mit der Coverversion des Songs „Skinny Love“ von Bon Iver. Und mit 15 erschien dann auch schon ihr selbstbetiteltes Debütalbum, das in diversen Ländern die Top-20 erklomm und Birdy somit nicht nur im heimatlichen Großbritannien Goldstatus einbrachte. Drei Top-Five-Alben in Deutschland, respektive im UK, folgten, zuletzt 2021 „Young Heart“, das den vierten Platz in England belegte.

Birdy zwischen Kate Bush, Angel Olsen und Sharon Van Etten

Birdy Portraits Cover Warner Music

War „Young Heart“ noch

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eher folklastig angelegt, erwischt uns Birdy mit dem Opener „Paradise Calling“ auf einem ganz anderen Fuß. Ein überschwänglicher, pulsierender, tanzbarer und mit schillernden Synthies ausgestatteter 80er-Disco-Pop, der einen sofort vom Sitz reißt. Bäm! Was ein Auftakt! Den 80ern treu bleibt sich Birdy auch im nachfolgenden, bereits vorab erschienen „Raincatchers“, diesmal allerdings an Kate Bushs Meisterwerk „The Hounds Of Love“ erinnernd. Dorthin verschlägt es sie auf schönste Weise auch im Closer „Tears Don’t Fall“, wo der Beat fast so rollt wie bei „Running Up That Hill“. Und wer nicht gar soweit in die Historie zurückblicken möchte, der wird Ähnliches bei Kolleginnen wie Angel Olsen und Sharon Van Etten fündig.

Bewegende Balladen

Doch egal, zu wem man nun die Referenzen zieht, ein großartiger Song bleibt „Tears Don’t Fall“ auf jeden Fall. Gilt auch für diverse andere Tracks von „Portraits“. Die bewegende und wunderschöne, von Sounds & Books zum Song des Tages gekürte Piano-Ballade „Your Arms“ beispielsweise. Auch die nicht minder eindrucksvolle Ballade „Portraits“ sowie das zwischen Bat For Lashes und Florence And The Machine changierende „Ruins I“ sind weitere Highlights dieser Platte. Die durchaus ambitioniert und mit häufig kunstvoll arrangierten, manchmal ins Detail verliebten und manchmal auch zum Drama neigenden Songs aufwartet. Gut gemacht.

„Portraits“ von Birdy erscheint am 18.08.2023 bei Warner Music. (Beitragsbild von Thibault Theodore)         

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